ST-Magazin - Test
Ausgabe 05/1992
Autor Carsten Borgmeier |
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Garstiges Getier
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Wer sein Können vor rund einem Jahr an der horizontal scrollenden Balleraction von "Wings of Death" ausgetestet hat, kann wieder zuschlagen
- in Teil 2: "Lethal Xcess".
Obwohl Wings-of-Death-Coder Marc Rosocha Thalion Software verlassen hat, gibt es jetzt einen Nachfolger des spektakulären ersten Teils - von Marcs eigenem Label "Eclipse". Brandneue Levels mit garstigem Viehzeug reizen den Feuerdaumen aufs Neue. Beliebtes und Bewährtes wurde nicht groß geändert: Raumgleiterkämpfe gegen Monsterhorden im Simultanmodus machen immer noch Spaß.
Jeder Spieler steuert einen vollwertigen Kampfgleiter und rüstet ihn unabhängig vom Mitspieler auf - nicht wie in manchen Vertretern dieses Genres, wo der zweite Spieler lediglich mickriger Flügelmann ist und ab und zu ein paar Sprites erledigen darf. Erzielte Highscores verschwinden nicht beim Abschalten, sondern lassen sich auf Diskette verewigen. Der Computer röhrt in imposanter Digitalsprache, Klangeffekte und Ballersound ergänzen das optische Spektakel. Die satten Sounds (von Jochen Hippel) wählt der Spieler im Hauptmenü, sie wechseln nach jedem Level. Auch der Schwierigkeitsgrad (1 bis 3) wird hier eingestellt.
Ab in fünf riesige Levels ! Getreu dem Motto "Das Auge ißt mit", hätte allerdings zur präzisen Trefferabfrage und perfekter Benutzerführung noch etwas reichere grafische Ausstattung gehört: Ödes Land und trostlose Wüste mag ja angehen, auf Dauer wünscht sich aber jedes Ballerteam optische Abwechslung (schon mal in "Turrican" reingeschaut ?). Glücklicherweise stürzen unzählige ebenso gräßliche wie gefährliche Kreaturen auf die Helden ein: riesige Würmer, Raupen, Libellen, gigantische gehörnte Endmonster, grinsende Schädel, kolossale Käfer, feurige Drachen und klirrende Roboter. Teilweise kann man sich an den zähen Sprites wirklich die Zähne ausbeißen.
Am glorreichen Schluß dröhnt eine triumphale Schlußsequenz über den Screen. Unzählige Feuerstöße waren nötig, taktisches Vorgehen, vorsichtiges Vorrücken. Wie schon im ersten Teil, lassen sich die Raumschiffe mit unterschiedlich starken Laserkanonen aufrüsten. Umherschwebende Bonuskugeln sorgen für das nötige Equipment. Doch Vorsicht: Wer falsche Kugeln aufsammelt, tauscht vielleicht eine stärkere Waffe gegen eine schwächere.
Durch seinen variablen Schwierigkeitsgrad zieht Lethal Xcess sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene in seinen Bann. Wer schon im ersten Teil seine Freude hatte, muß in der Fortsetzung nicht zurückstecken. Die Levels sind umfangreicher, dafür gibt es nur fünf. Wings of Death II - eine unterhaltsame Art, alte Ideen zu verbraten. (hu)
© 1992
ST-Magazin (Carsten Borgmeier)
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